Once...


..upon a time! Ein Mädchen was die kleinen Inseln dieser Welt erkunden wollte und sich mit einem mal auf einem Werbeplakat wiederfand. Ihr kennt dieses Bild bestimmt. Jeder hat es schonmal im vorbei laufen gesehen. Man versucht immer krampfhaft weg zu gucken damit nicht ungeahnte Sehnsüchte laut werden, aber machmal kann man einfach nicht anders und lunzt doch durch die Finger hindurch. Dann sieht man es. Das Plakat mit dem Traumhaus im Nirgendwo. Die sattgrüne Wiese, die unendlich scheint. Makellos. An manchen Stellen - wie plaziert - recken sich Palmen in die Höhe. Hier und da wachsen ein paar Blüten. Am Rande des Garten fängt Übergangslos der Urwald an und schützt den Besucher vor den Blicken der Neider. Der einzige Zugang zum Grundstück ist die Palmen gesäumte Auffahrt. Die weißen Steine strahlen in der Morgensonne und wirken wie frisch aufgeschüttet. Ein kleiner Weg führt den Besucher weg von den strahlenden Steinen, hin zur zugewachsenen Eingangstür des grünen Holzhauses, dass mitten auf dem kleinen Hügel des Grundstücks tront. In der Tür steht die strahlende Durchschnittsamerikanerin mit dem netten, freundlichem Grinsen im Gesicht, einer Tasse Kaffee in der Hand. Sie hat eine blütenweiße Schürze umgebunden die keinen einzigen Fleck aufweißt, obwohl sie gerade noch Muffins gebacken hat. Sie führt uns direkt auf die Terasse hinter dem Haus, wo wir uns im Schatten der Palmen auf riesigen Sofas niederlassen und den Ausblick aufs Meer genießen. Zum Abschied gab's dann eine Umarmung und 'ne Lei für jeden. So arbeitet es sich hier und auf den Titelbildern von Reisebroschüren. And they lived happily ever after!

I'm standing...




...almost! Unglaublich aber wahr: nach 3 Wochen haben wir es endlich geschafft. Trotz panischer Angst vor Haien, Korallen, fiesen Strömungen und was es da draußen noch so alles gibt, haben wir uns ins Meer gestürzt und versucht zu surfen. Equipment, Tips für den heißesten Spot und viele gut gemeinte Ratschläge haben wir von "unsern" Surferboys bekommen - die ich euch auch noch vorstellen werde (nur um jetzt schon jeglichen Kommentaren in diese Richtung vorzubeugen). Heute Mittag war es also endlich soweit und wir sind an DEN spot gefahren - SECRET BEACH - der gar nich sooo secret is, aber schön! Wir also Bretter rausgeholt - oder besser gesagt: Bretter rausholen lassen (dafür haben wir schließlich die Männer dabei) und ab an den strand. Erstma schöön cool tun, wenn man mit den Brettern am Strand langschlendert. Sobald es dann aber ins Wasser geht, wird man direkt als Anfänger entlarvt. Man muss ja schließlich erstmal raus kommen und mit(!) Brett unter den Brechern durchtauchen. Dann aufpassen, dass man vor lauter Lachen nicht Tonnen von Salzwasser verschluckt und gucken ob noch alles sitzt. Hat man das dann alles (mehr oder minder) souverän gemeistert, ist man heiß drauf los zu legen. Man positioniert sich, hat die Hände schon ganz angespannt über dem Wasser, weil man sofort lospaddeln möchte, dreht sich Richtung Wellen, sieht die ganzen andern Surfer und stellt fest - die dümpeln da alle nur vor sich hin! Man lässt sich nämlich einfach nur treiben und wartet auf DIE Welle - ich hab mehr auf den Zuruf meines "Surflehrers" Travor gewartet. Wenn er gerufen hat bin ich losgepaddelt wie 'ne Irre und hab' es zweimal geschafft (fast) zu stehen. Das klingt jetzt wenig. Ich weiß. War aber harte Arbeit. Nach 2 Stunden(?) - wir leben hier zeitlos - wurde ich dann von der fiesen Wachs/Sand Mischung auf "meinem" Brett wider Willen an den Strand verbannt. Trotz allem bleibt festzuhalten: Wir hatten soooo viel Spaß und haben sogar einiges gelernt: Erkenntnis No.1: Du musst Geduld haben! Erkenntnis No.2: Surfen ist viiiiel schwerer als man denkt - sieht ja immer so einfach aus. Erkenntnis No.3: es macht aber auch viiiiiel mehr Spaß - denn das lassen sich die ach so coolen surfer auch nicht immer anmerken. Was ich für mich festgestellt habe: Nein! Ich bin nicht so schlimm Fotofixiert wie ich dachte! Sonst halte ich ja alle Momente gerne für euch (und mich) fest, aber diesmal war ich so beschäftigt mit paddeln, drehen, untertauchen, in Deckung gehen(...), dass ich gar keine Zeit hatte über so etwas belangloses wie Fotos nach zu denken...komisch. Hätte selber nicht gedacht, dass ich das mal sagen würde :D. Ja der ganze lifestyle hier scheint schon ein wenig abzufärben. Aber kaum war ich wieder zu haus', habe ich (natürlich) meine Kamera ausgepackt und wenigstens ein Bild gemacht - für euch, für mich. Man sieht nicht viel, aber es dauert ja bis der Anspruch wieder steigt. Morgen nach der Arbeit geht's dann wieder los, denn Erkenntnis No.4: The hardest part is getting started!

The art...


...of turning shit into gold! Es ist soweit! Ich verdiene (zumindest ab und an) mein eigenes Geld! Nicole hat Mitleid mit mir gehabt. Jetzt habe ich die Ehre Praktikantin, Putzfrau, Gärtnerin und Babysitterin in einem zu sein. Zuerst wollten Lotte und ich uns 'ne Ziege von dem ersten Geld kaufen - zwecks Milch und Käsegewinnung. Die Idee hab ich aber direkt wieder verworfen als ich meinen Kleiderschrank betreten habe - OH JA da kann man reinGEHEN. Als ich dann also so in meinem Schrank STAND überkam mich wieder dieses Gefühl. Der ganze Schrank (egal wie groß und voll er ist) kommt einem auf einmal so furchtbar leer vor. Nichts von all den Sachen möchte man anziehen. Ihr Frauen kennt das, es soll auch einige Männer geben denen es so geht (meinem definitiv nicht!) - auf jedenfall is' einfach nix da. Also neuer Plan um das Geld schnellst möglich wieder loszuwerden: Shoppen gehen - YEAH! Natürlich hätte ich gerne die lokalen Surfshops gestürmt, aber die sind ja preislich immer noch nicht auf mich abgestimmt. Deswegen sind wir dann spontan in die salvation army eingefallen - ein secondhand laden, genau unsere Kragenweite! Wahnsinn was sich da alles findet. Vom Cheerleaderröckchen bis zum Brautkleid war alles dabei. Eine Stunde später und 20$ ärmer bin ich dann stolz wie Oskar mit einer prallen Tüte wieder rausspaziert. Dann war der Spaß aber auch leider schon wieder rum. Broke again!

I proudly present...


...our neighbour the cockroach!Iiiiiihhh bääääääh!Viel mehr is' mir im ersten Moment wirklich nicht dazu eingefallen. Was man auf dem Bild nich erkennen kann ist nämlich die Größe! Dieses Vieh - und nein wir werden nicht anfangen ihnen Namen zu geben - ist ungefähr so groß wie mein Zeigefinger und saß bis heute morgen am Fliegengitter direkt an unserem Schlafzimmer. Ich hatte ja zu beginn gehofft, dass es hier noch nicht einmal mehr Spinnen gibt. Weit gefehlt. Was hier so alles kriecht - ihr könnts euch nicht vorstellen (und wollt es auch mit Sicherheit nicht). Nun ja aber nachdem ich dann das Tier eine Zeitlang von drinnen betrachtet hatte, hat dann doch meine Neugier gesiegt. Schaffe ich es das Tier mit meiner Kamera zu fotografieren? Wie nah traue ich mich dran? Nimmt es mich wahr und wir sich in einem unbeobachteten Moment auf mich stürzen? Zum glück hatte ich Tatkräftige Unterstützung von Lotte ("Iiiih!Kira die bewegt sich!Boah wenn die hier rein kommt.Ohh mein Goooott!") und Johnny ("Boah. Das is' schon ein ganz schön großes Ding! Net schlecht!"). Mit der Zeit wurde es dann auch besser. Nur ganz so nah ging dann doch nicht, weil der Ekel wollte einfach nicht ganz der Faszination weichen - aber ich bin ja lernfähig. Mal sehen was das nächste mal passiert. Stay tuned!

Yes...


...we're working! Sometimes. Ich weiß, dass ich damit nur weiter die Gerüchte schüre ich wäre nur zum Spaß hier, aber ich muss zugeben, der Gedanken gefällt mir. Ich kann mir bildlich vorstellen, wie ihr jetzt im kalten,verregneten Deutschland (oder Frankreich, England..) in eine warme Decke gehüllt vor eurem Rechner sitzt. Ihr pustet in den heißen Kaffeebecher den ihr in eurer Hand haltet und verflucht euch dafür, dass ihr nicht selber auf die Idee gekommen seid Uni oder Arbeit mit solch' einem Leben wie wir es gerade führen, kombiniert zu haben. Unter Umständen werdet ihr noch einmal in eurem Leben dazu kommen, diesen Fehler zu korrigieren. Falls nicht bleibt euch ja noch dieser Blog, denn ich habe auch Mitleid mit euch daheim gebliebenen - vorausgesetzt ihr gehört zu dem kleinen Kreis meiner treuen ANTWORTENDEN Lesern. Also um mal eurer Traumbild ein wenig ins wanken zu bringen: Ja wir arbeiten hier. Sogar mehr als ihr euch vielleicht vorstellen könnt. Ich fotografiere nicht nur, sondern ich putze, wasche Wäsche (nicht meine!), passe auf die Kinder auf und arbeite im Garten, damit ich es schaffe dieses wahnsinns Leben hier auch zu leben. Aber da euch die Bilder verschmierter Kindermünder, oder dreckige Wäscheberge wohl nicht vom Hocker hauen werden "weil ihr sowas ja auch zu hause sehen könnt" kommt ihr in den Genuss der ersten Hochzeit auf der wir dabei waren. Den ersten Auftrag haben wir hinter uns gebracht! Congratulations!

american food...


...is finger licking delicious, isn't it!? Es ist doch irgendwie immer das selbe. Man ist im Ausland und wandert durch die Gänge der Supermärkte auf der Suche nach neuen Dingen - Sachen die es in der Heimat nicht gibt. Warum? Um den Geschmack zu erweitern? Oder vielleicht einfach nur um immer wieder festzustellen, dass es zu hause doch am schönsten ist. In Europa ist ja noch alles relativ ähnlich und es passiert immer seltener, dass man über noch unbekanntes stolpert. Hier in Amerika ist es - wie war es anders zu erwarten -  'ne Nummer heftiger. Mal von den fetten Kuchen oder den neonpinkfarbenen Joghurts abgesehen, finden wir jedesmal aufs neue merkwürdige Dinge. Unser neues, heute gesetztes Ziel: Jede Woche ein wenig Geld in merkwürdiges Essen investieren. Schließlich sind wir ja hier um unseren Horizont zu erweitern. Also heute haben wir einen ganz besonderen Leckerbissen: Mango - natural fruit bites. Yammi!

Mooooommy...


...are we there yet?!?! Ja sind wir. Nach nun 10 Tagen wachen wir endlich nicht mehr mitten in der Nacht auf um zum Kühlschrank zu tigern und wissen auch, dass der krähende Hahn nicht zum nächstgelegenen Bauernhof gehört. Wir sind völlig zerstochen, wobei sich die Mücken wohl mit Vorliebe auf mich konzentrieren. Die Spinnen, die mir nach Kaua'i gefolgt sind, scheinen letztendlich auch angekommen zu sein :(. Wir können immer noch nicht glauben, dass jedes Brot (sogar das dunkle Körnerbrot!) nach Zucker schmeckt und ich will mich noch nicht damit anfreunden, dass das Essen hier soooowas von unbezahlbar ist, aber dafür bleiben uns ja auch noch knappe 160 Tage ;). Endlich macht sich ein kleiner Abdruck auf der Haut bemerkbar, der uns hoffentlich irgendwann wie Inselbewohner aussehen lässt und uns nicht immer gleich als "Touristen" entlarvt. Grundnahrungsmittel sind vorhanden und unser kleines Reich haben wir sogar schon geputzt. Ich hoffe euch allen geht es gut. Ihr fehlt - die einen mehr, die anderen weniger - und ich würde gerne mein Glück mit euch teilen. Vielleicht verirrt sich ja noch mal jemand von euch hierher - vergesst nicht die 10 Kilo Regel! Mein letzter Satz gehört heute all meinen heimlichen Lesern. Da gibt's so 'nen Button: Kommentare!

Ihr wollt mehr...


...könnt ihr haben! Ich dachte ich habe es hier mit anspruchsvollen Lesern zu tun, die sich gedulden können bis was anständiges dabei ist. Aber ihr gebt euch mit snap-shots zufrieden?! Die gibts natürlich schon. Anzumerken bleibt natürlich noch, dass hier alles noch schöner ist als auf den Bildern. Natürlich nur "ein Häuchle". Wer sich davon überzeugen möchte: Flüge gibt's ab knapp 800€ - die Strecke ist dann dafür Frankfurt - New York - Houston - Honolulu - Lihue. Aber was nimmt man nicht alles auf sich, um das Paradies live zu erleben. Ihr seid alle jeder Zeit herzlich willkommen, vorausgesetzt ihr füllt 10 von euren 20 Kilo mit Essen. Aufm Rückflug könnt ihr diese 10 Kilo dann wiederum mit meinen überflüssigen Winterklamotten füllen ;). Wir haben nämlich heute mal die Abrechnung der ersten Woche gemacht und kamen zu dem Schluss dass man wenn man sparsam lebt mit 80€ die Woche hinkommt - dann gibt's aber weder Eis noch Nutella, sondern nur Grundnahrungsmittel. Mal sehen wie sich das in den nächsten Wochen entwickelt. Für euch jetzt erstmal ein paar Bilder und Videos (-> Johnny jetzt lieg ich wieder vorn ;) ) zum genießen, neidisch werden und zum jetzt schon einmal auf den Urlaub freuen. Mahalo!

Wir fotografieren nicht nur...


...wir backen auch!Besser gesagt: Lotte backt. Ich guck zu :). Aus Langeweile? Nein. Geldmangel? Ein wenig vielleicht. Aber am wichtigstens: Aus Lust! Denn das Brot hier ist doch schlimmer als erwartet und das sage ich, ein absoluter Toastbrotfan! Nachdem Lotte und ich uns vergeblich durch alle möglichen "Brotsorten" im Supermarkt durchgedrückt haben und feststellen mussten, dass es keine andere Konsistenz außer matschig zu geben scheint kamen wir - na gut ich geb's zu, ich hätte es wohl nie in Erwägung gezogen - kam Lotte auf die wahnsinns Idee selber zu backen. Erste Hürde gemeistert. Gut, wir also in den Supermarkt. Kaum drinnen kommt Hürde Nummer zwei. Was heißt Backpulver? Oder Quark? Aber auch diese Schwierigkeiten haben wir elegant - wie es sich für Ladys gehört - umschifft. Kaum zu hause angekommen hat sich Lotte ans Backen gemacht - um anderen Arbeiten zu entgehen, aber das tut ja nichts zur Sache. Wichtig ist nur: Wir haben es geschafft und sind nun zumindest für die nächsten paar Tage nicht länger vom amerikanischen "Brot" abhängig. Wir sind nämlich schon groß und können für uns selber sorgen! In diesem Sinne: Enjoy your meal!

Mein erster Tag im...


...Traumjob?! Ja das denkt man sich so und nein ich will auch gar nicht abstreiten, dass es hier toll ist. Aber dort zu arbeiten wo andere Menschen Urlaub machen ist glaub ich nicht ganz mein Ding. Lotte und Nicole waren relativ unbeeindruckt von der Pracht. Ich hab mich natürlich mal wieder hinreißen lassen von dem ganzen "Bling Bling". Hätte mich am liebsten direkt in den Liegestuhl mit Blick aufs Meer geworfen und entspannt. Aber nein. Fast hätte ich ja vergessen, dass ich (und ja auch meine Eltern: DANKE!) ja nicht so viel Geld investiert habe um auf dem schönsten Fleck der Erde Urlaub zu machen, sondern um unbezahlt zu arbeiten. Klingt blöd. Is' es vielleicht auch aus so manchem Blickwinkel betrachtet, aber ich find's nach wie vor toll. Wichtigstes Arbeitsutensil: Wasser und Sonnencreme. Da ich mir beides nicht leisten kann (-> weil unbezahlt) bin ich von einem öffentlichem Wasserspender zum nächsten getingelt und hab mir nen dicken Sonnenbrand eingefangen. Na ja zur Belohnung nach 4 shoots gab's dafür ein Bad im (fast) warmen Pazifik mit überdimensionalen Wellen - an unseren "zu hause" werde ich mich wohl ab dem heutigen Tag nicht mehr erfreuen können. Den Tag lassen wir nun ganz american-like mit Essen und Bier vorm Fernseher ausklingen. Prost!

Aller Anfang ist schwer...


So! Endlich habe ich es geschafft. Der mehr (oder minder) erwartete Blog beginnt Form anzunehmen..zumindest ist er schonmal online. Das ist der Ort für all die, die meine Erzählungen nicht persönlich ertragen können, für die in deren Leben keine Zeit für eine Fernbeziehungen ist und natürlich für all die, bei denen ich mich noch nicht gemeldet habe. Wir ihr seht: Ich habe an euch alle gedacht. Für jeden von euch könnte was dabei sein. Also lehnt euch zurück, pickt euch raus was euch interessiert und lasst es euch gut gehen. Aloha!